Kategorie: Sonstiges (Seite 2 von 7)

Erneut: Nein zur Endelbergtrasse

Als Teil der bundesweiten dezentralen Aktionstage am kommenden Wochenende veranstaltet das Bündnis nachhaltige Mobilität Steinlachtal am Sonntag, 23.4. um 15.30 Uhr eine Kundgebung am Ofterdinger Friedhof. Dazu gibt es auch einen Radcorso von Tübingen nach Ofterdingen, Start 14 Uhr am Uhlanddenkmal in Tübingen.

Der Endelberg, von Nehren aus gesehen. Durch diese Streuobstwiesen soll ein 12 Meter tiefer Einschnitt führen.

Der Endelberg, von Nehren aus gesehen. Durch diese Streuobstwiesen soll ein 12 Meter tiefer Einschnitt führen.

Das Netzwerk Streuobst Mössingen hat sich bereits 2020 klar gegen die geplante „Endelbergtrasse“, die Umfahrung der B27 um Ofterdingen positioniert und ausführlich begründet. Die vom Regierungspräsidium Tübingen vorgelegten „geänderten und ergänzten Planunterlagen“ haben – abgesehen vom jetzt nicht mehr geplanten Parkplatz bei Bad Sebastiansweiler – an der Trasse nichts geändert. Wir sprechen uns daher weiterhin gegen das über 100 Millionen Euro teure Projekt aus und rufen dazu auf, öffentlich dagegen zu protestieren und bis spätestens 9.6.2023 persönlich Einspruch dagegen zu erheben.

Das Netzwerk Streuobst Mössingen wiederholt seine Position:

Heute können wir nicht mehr mit Konzepten aus dem vergangenen Jahrhundert arbeiten.
Die Europäische Union, die Bundesregierung, auch Wirtschaftsvertreter wiederholen es unablässig: Wir wollen nachhaltig planen, wirtschaften und arbeiten. Wir wollen Rücksicht auf die Natur nehmen. Wir wollen keine weiteren Flächen verbrauchen oder versiegeln. Wir wollen den Klimawandel stoppen. Wir wollen global denken und lokal handeln.
Genau deshalb müssen wir jetzt neue Konzepte denken und umsetzen. Über 100 Millionen Euro kostet die Endelbergtrasse – vorausgesetzt, die alten Kostenberechnungen stimmen überhaupt noch. Mit sehr viel weniger Geld ließe sich eine Ofterdinger Durchfahrt entwickeln, die modellhaft auch für andere Kommunen zeigt, wie sich eine solche Verkehrssituation umwelt- und menschenverträglich umsetzen ließe. Wir stehen an einem Wendepunkt, der Ofterdingen zum Symbol werden lässt. Entweder für eine rückwärtsgewandte Verkehrspolitik. Oder für den Start in eine neue Mobilitätswelt.

Pestizide im Apfelanbau?

Nein, wir reden nicht von Mössingen. Sondern von einer Landschaft, die für 10 % der EU-weiten Apfelproduktion steht und die jährlich über eine Million Tonnen Äpfel produziert – Südtirol. 2018 hatten wir in der Mössinger Apfelwoche den Filmemacher Alexander Schiebel zu Gast, der in seinem Film „Das Wunder von Mals“ das Problem thematisierte, dass in Südtiroler Apfelplantagen sehr viel gespritzt wird: Insektizide, Fungizide, Wachstumsregulatoren, Pheromone, Herbizide. Durch diese Pestizide wird zwar auch das Obst selbst belastet (wenngleich die Rückstände im gesetzlichen Rahmen liegen), vor allem aber die Landschaft und die Menschen, die dort leben – und auch die Böden und Früchte von Landwirten, die Äpfel eigentlich ökologisch anbauen.

Ein Verband Südtiroler Apfelbauern verklagte den Filmemacher und einen Mitarbeiter des Umweltinstituts München. Im Zuge des „Südtiroler Pestizidprozess“ (der letztendlich mit Freisprüchen endete) wurden Betriebshefte von 681 Bauern aus dem Vinschgau eingezogen, die den Pestizideinsatz im Jahr 2017 dokumentieren. Zusammen mit der Süddeutschen Zeitung analysierte der Bayerische Rundfunk diese Datensätze und brachte ans Licht, wie viel Pestizide im Apfelanbau eingesetzt werden. Der Bericht bietet neue Einblicke in den Apfelanbau in der EU, wo solche Daten in der Regel nicht öffentlich zugänglich sind. Unter anderem fand das Team heraus, dass eine einzelne Apfelplantage im Laufe einer Saison – zwischen März und September – durchschnittlich 38 Mal besprüht wurde. Der Bericht ist mit vielen Grafiken versehen und zeigt sehr anschaulich, was und warum in Südtirol Jahr um Jahr gespritzt wird.

Zum Bericht auf BR.de
Zum Film „Pestizid-Streit: Wie giftig ist der Apfelanbau?“

Alte Sorten gibt es auch in den USA

Die National Agricultural Library des US-Landwirtschaftsministeriums enthält rund 3800 Aquarelle, Lithografien und Zeichnungen verschiedener Apfelsorten, von denen die meisten nicht im typischen amerikanischen Lebensmittelgeschäft zu finden sind. Bis vor kurzem waren die hochauflösenden Bilder aus dieser Sammlung der Öffentlichkeit nicht frei zugänglich. Nun beschloss das Landwirtschaftsministerium, hochauflösende JPGs von jedem Gemälde zum kostenlosen Download bereitzustellen.

[bei Kottke entdeckt]

Rote Äpfel gesucht

Da hier mehrere Hundert Menschen mitlesen, die „vom Fach“ sind, versuchen wir es heute mal mit Followerpower: Die Arbeit in Selbsthilfe gGmbH (AiS) sucht rote Äpfel zu kaufen, und zwar gänzlich rot: Nicht nur die Schale soll rot sein, sondern auch das Fruchtfleisch. Ein besonders schönes Exemplar, ein „Weirouge“ ist unten abgebildet. Es muss aber nicht unbedingt diese Sorte sein. Wer solche Äpfel oder Hinweise dazu hat, darf sich gerne bei Johannes Schnar (07473 9568847 oder j.schnar@arbeit-in-selbsthilfe.de) melden.

aufgeschnittener Apfel, bei dem nicht nur die Schale rot ist, sondern auch das Fruchtfleisch

(Bild: Markus Hagenlocher / WikipediaCC BY SA 3.0)

Wiese zu verpachten

Stückle im Glind

Üblicherweise verweisen wir bei solchen Anfragen immer auf die reichweitenstärkere Streuobstbörse, aber dieses Mal machen wir eine Ausnahme. Vielleicht finden wir unter unseren Leserinnen und Lesern ja direkt jemand mit Interesse?

Frau Soland möchte ihre beiden Streuobstwiesen im Belsener Gewann Glind „jemanden überlassen“, so schreibt sie, „der die Wiese und Bäume pflegt und dafür die Früchte verwerten kann“. Dieses Jahr ist noch für die Ernte gesorgt, aber dann:

Habe zwei Flst. (siehe Flurplan) in der Region Glind, die ich gerne verpachten möchte.
Da ich in der Schweiz lebe, kann ich mich nicht recht um die Bäume kümmern.
Die Wiese wird 2x im Jahr gemäht.
Es stehen 3 Mostbirnbäume und 13 Apfelbäume (verschiedene Sorten) auf dem Grundstück.

Frau Soland freut sich über Rückmeldungen unter swisssoland@hotmail.com oder swisssoland@flashcable.ch oder schriftlich an Ingrid Soland, Langäckerstrasse 36, CH-8957 Spreitenbach.

Mistelsymposium

Die Misteln sind nicht nur hierzulande auf dem Vormarsch und gefährden die Streuobstbestände. Der Landschaftsverband Rheinland veranstaltet daher am kommenden Freitag, 28.1. (15-18 Uhr) ein „Mistelsymposium“, das online stattfindet. Ziel der Tagung ist es, „Expertenwissen zusammenzutragen, die Aspekte des Naturschutzes abzuwägen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wie eine weitere Ausbreitung verhindert werden kann. Fachvorträge werden auch Themen wie Vermarktung, Anbau und Ernte beleuchten und zur Diskussion anregen.“ Wer sich für das Thema interessiert, kann sich hier anmelden:

Biologische Station im Kreis Euskirchen e.V.
e.sprunkel@biostationeuskirchen.de
Tel. 02486 95070

438 Tage

Apfel, am Baum hängend

Was wird eigentlich aus einem Apfel, der nicht gegessen wird? Zum Beispiel, weil er in einem Büro liegt, das wegen der Pandemie verlassen wurde. Dessen Besitzer ins Homeoffice wechselte und der den Apfel dabei einfach auf dem Schreibtisch vergaß. Und dessen Kollegin 14 Monate später zurückkehrt und den Apfel findet.

Die Kollegin heißt Rachel Gutman, der Arbeitsplatz befindet sich in den Redaktionsräumen des Magazins „The Atlantic“ in New York. Was mit dem Apfel passierte, schildert Gutman in einem äußerst gut recherchierten und dazu amüsanten Atlantic-Artikel.

Und dann aß sie ihn auf.
„Pretty bitter with hints of apple flavor“.

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