Dritter Steinlachtäler Streuobst-Stammtisch

Hintergrund:
Unter dem Motto „Schützen durch Nützen“ bietet die lose Organisation der Obst- und Gartenbauvereine Belsen, Bodelshausen, Dußlingen, Gomaringen, Mössingen, Nehren, Ofterdingen und das Netzwerk Streuobst Mössingen eine von Willy Junger, 2. Vorsitzender des OGV Gomaringen organisierte Obstannahme zur Erntezeit im Herbst an. Bei einem Aufpreisprojekt unter Beteiligung der Firma Häusermann Fruchtsäfte Neckartailfingen wird das angenommene Obst sofort verarbeitet und in Flaschen zu Steinlachtäler Most, Cidre, Apfelsaft und Apfelschorle abgefüllt. Erhältlich bei den üblichen Verkaufsstellen und Regionalläden.

Aktionstag „Ausmisteln!“ am 23.11.

Drei von Misteln befallene Bäume im Steinlachtal

„Mistelschleudern“ im Steinlachtal

Die Laubholzmistel breitet sich in den letzten Jahren immer mehr aus und stellt für die ohnehin rückläufigen Streuobstbestände eine zunehmende Gefahr dar. Auf vielen ungepflegten Streuobstwiesen haben sich die Misteln schon so breit gemacht, dass auch gut gepflegte Nachbarwiesen in Mitleidenschaft gezogen und mittlerweile sogar Jungbäume angegriffen werden. Entgegen der landläufigen Meinung steht die Laubholzmistel keineswegs unter Naturschutz. Sie darf und soll von den Obstbäumen entfernt werden.

Unter dem Motto „Ausmisteln!“ rufen das Netzwerk Streuobst und der OGV Mössingen am Samstag, 23.11. zu einer gemeinsamen Mistel-Aktion auf.

Nach einer kurzen Einführung in die Mistelproblematik und einer praktischen Schnitt-Vorführung gehen die Teilnehmer in Gruppen auf Streuobststückle im Gebiet Kausbühl (zwischen Schützenhaus und Olgahöhe, um die alter Kirschenanlage) und schneiden dort an befallenen Obstbäumen die Misteln heraus. Weil jede Gruppe von einem erfahrenen Mistelschneider angeleitet wird, kann hier jede und jeder mitmachen.
Natürlich darf auch einfach nur zugeschaut und gelernt werden, um anschließend auf dem eigenen Stückle „auszumisteln“. Denn die Aktion soll vor allem dazu anregen, selbst aktiv zu werden. Darum sind alle Stücklesbesitzer und -pächter in Mössingen samt Teilorten dazu aufgerufen, an diesem Aktionstag (oder auch später im Winter) ihr Stückle mistelfrei zu machen. Die geschnittenen Misteln dürfen auf den Häckselplätzen entsorgt werden.

Treffpunkt: 23.11.2024, 9:30 Uhr beim Schützenhaus Mössingen.

Die Aktion endet gegen 12:30 Uhr. Im Anschluss dürfen sich alle Mistel-Fighter im Café Pausa mit einer Suppe wärmen und belohnen.

Sollten Sie in den oben genannten Bereichen eine Obstwiese besitzen oder gepachtet haben und nicht wollen, dass Misteln von Ihren Obstbäumen fachkundig entfernt werden, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Netzwerk Streuobst auf unter info@netzwerk-streuobst.de.

Weitere Informationen auf der Projektseite Ausmisteln!.

Der rote Mössinger – Ernte abgeschlossen

Freundliche Spenderinnen und Spender sowie fleißige Hände – das ist das Grundrezept für den „Roten Mössinger„. Denn zum einen braucht es Birnbäume der Sorten „Oberösterreicher Weinbirne“ oder „Schweizer Wasserbirne“, die zur Ernte freigegeben werden. Und zum anderen Helferinnen und Helfer, die das Obst einsammeln. Am gestrigen Sonntag war der Trupp auf Streuobstwiesen in Talheim, Belsen und Mössingen unterwegs. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. In viereinhalb Stunden wurde ca. eine dreiviertel Tonne Birnen geerntet: Die Birnen wurden in der Ais-Dorfmosterei in Bodelshausen abgeliefert, wo sie gleich heute gepresst und dann bei der Küferei und Kellerei Holweger in Täbingen weiterverarbeitet werden. Auf den fertigen Birnensecco darf man sich ab ca. April 2025 freuen.

Dritter Steinlachtäler Streuobst-Stammtisch

Gleich vormerken:

Donnerstag, 21.11.2024
Café Pausa
Löwensteinplatz in Mössingen
ab 19.00 Uhr

Herr Weißmann wird einen Fachvortrag beitragen. Thema ist noch offen.

Hintergrund:
Unter dem Motto „Schützen durch Nützen“ bietet die lose Organisation der Obst- und Gartenbauvereine Belsen, Bodelshausen, Dußlingen, Gomaringen, Mössingen, Nehren, Ofterdingen und das Netzwerk Streuobst Mössingen eine von Willy Junger, 2. Vorsitzender des OGV Gomaringen organisierte Obstannahme zur Erntezeit im Herbst an. Bei einem Aufpreisprojekt unter Beteiligung der Firma Häusermann Fruchtsäfte Neckartailfingen wird das angenommene Obst sofort verarbeitet und in Flaschen zu Steinlachtäler Most, Cidre, Apfelsaft und Apfelschorle abgefüllt. Erhältlich bei den üblichen Verkaufsstellen und Regionalläden.

Der Steinlachtäler: Obstannahmezeiten geändert

Die gute Nachricht: Am vergangenen Samstag, 12.10.2024 wurden 33 Tonnen Äpfel für das Aufpreisprojekt „Der Steinlachtäler“ angenommen. Die andere Nachricht: Am kommenden Samstag, 19.10.2024 wird wieder angenommen, diesmal beginnt die Annahme aber eine Stunde später, sie dauert also von 14 bis 17 Uhr. Alles andere bleibt gleich.

Verbucht

Das Netzwerk Streuobst Mössingen kommt ja immer mal wieder zwischen zwei Buchdeckel. Dann aber meistens bei wissenschaftlichen Abhandlungen. Jetzt auch in einem richtigen, ausgewachsenen Hardcoverbuch.

Die Autorin Kirsten Segler fragte sich, wie man eigentlich damit klarkommt, dass immer mehr Arten verschwinden und die Klimakrise zunehmend bedrohlicher wird? Ihre Antwort: „Man pflanzt dagegen an!“ In Gärten, auf Balkonen, rund um Firmen und öffentliche Gebäude. Auch wenn das nur einzelne Flicken sind: Je mehr es gibt, desto dichter wird der Teppich, der heimischen Pflanzen und Tieren das Überleben sichern kann. In ihrem Buch „Die Blumenwiese, das Fingerkraut und die Rettung der Welt“ erzählt sie von ihrem mitunter holprigen Weg, den eigenen Garten zu beleben und von Menschen, die auf diesem Weg schon ein Stück weiter sind. Außerdem berichtet sie von Pionieren, die auf Äckern, Moorböden, Weiden und im Wald altes mit neuem Wissen verbinden und so Landschaften erschaffen, die produktiv sind und zugleich schön und lebendig.

Auf ihrer Suche stieß Segler auch auf das Netzwerk Streuobst Mössingen, interviewte Mitgründer Hans Wener dazu und fand hier viele „Ideen, die man abkupfern kann“. Wie schön! Das Buch ist in jeder Buchhandlung bestellbar unter der ISBN 978-3-7597-5958-0.

Zum Reinliegen

Der Apfelsamstag war ein gefundenes Fressen für Feinschmecker. Denn im Café Pausa drehte sich alles ums Streuobst. Küchenchefin Susanne Schweikert stellte wieder ein formidables Menü zusammen, das vom AiS-Chef Marcus Hölz fachkundig und launig kommentiert wurde – garniert mit „unnützem Wissen“ zum Thema Streuobst.

Marcus Hölz moderiert durch den Abend

Aber der Reihe nach. Den Auftakt machte ein gänzlich lokal hergestellter, streuobstlicher Aperitif mit folgenden Ingredienzen: OGV-Gin, Steinlachtäler Cidre, Steinlachtäler Most und Johannisbeersaft. Darin schwamm eine Scheibe vom Weißen Winterkalvill, dekoriert mit Öschinger Rosmarin.

Es folgte eine feurige Apfel-Tomatensuppe. Hier war es ein Brettacher vom Bodelshäusner Kastanienhof, dessen Stückchen – im Pfannkuchenteig ausgebacken – mit einem Salbeiblatt die feine Suppe abrundete.

Feurige Apfel-Tomatensuppe

Es folgte ein Lob des AiS-Chefs auf den aktuellen (hohen) Apfelpreis, der nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass beispielsweise die Äpfel vom Bodensee dringend die Säure und den Geschmack hiesiger Obstsorten benötigten. Kaum hatte er vom besten Cider auf Rhodos ausgeschwärmt, stand auch schon die nächste Speise auf dem Tisch. Diesmal traf Italien auf das Steinlachtal: Spaghetti mit einer zitronigen Sauce, garniert mit einer Apfelsorte, die sich ebenso gut zum Brennen eignet wie für die Küche: Der Fleiner – diesmal aus Nehren.

Spaghetti mit Cidre

Nachdem die Gäste die Pasta schnabuliert hatten, kam die Chefin aus der Küche mit einer Rätselfrage: Ob jemand den Apfel bemerkt habe? Und wenn ja: wo? Nach allgemeinem Rätselraten und Nachkosten der Soßenreste gab Susanne Schweikert selbst die Antwort: „In der Küche!“ Dort nämlich war der Fleiner in der Hektik vergessen worden. Er wurde aber alsbald nachgereicht:

Der vergessene Fleiner

Welches ist die beliebteste Apfelsorte? Sind rote Äpfel gesünder als grüne? Wo wächst der höchste Apfelbaum? Antworten auf diese (Cox Orange, ja, ISS) und viele weitere Fragen gab Marcus Hölz im weiteren Verlauf seiner Moderation. Der Apfel ist das meistgegessene Obst in Deutschland, der Borsdorfer ist die älteste Sorte, der größte Apfel wog 1,85 Kilogramm und auf einer Obstwiese von 10 Ar Fläche treiben sich etwa eine Tonne Regenwürmer herum, von denen es 47 Arten gibt. Oberirdisch fliegt die Pelzbiene täglich rund 8.000 Blüten an. Und neulich sei er live dabei gewesen, als das Wildschwein sein Leben ließ, das als nächstes auf den Teller kommen solte. Der 80 Kilo schwere Eber wurde als Ragout kredenzt. (Natürlich auch als vegetarische Soja-Variante.) Dazu gab es einen Gewürzluiken-Bratapfel, der mit Gorgonzola überbacken wurde. Die spätblühende Gewürzluike ist übrigens sehr robust und kommt gut mit Trockenheit zurecht.

Wildschweinragout mit deftigem Bratapfel

Der Schweizer Glockenapfel bildete den kulinarischen Schlusspunkt und auch den Gipfel des vierfach streuobstlichen Desserts, das zusätzlich noch Birne, Holunder und Quitte beinhaltetem, mal als Creme, mal als Sorbee.

Dreierlei vom Streuobst

Fehlen durfte nicht der Digestif. Hier stand eine große Auswahl an Edeldestillaten zur Verfügung.

Edle Auswahl

Erst nach Aufforderung ließ sich die Küchenchefin nochmals blicken und erntete langanhaltenden Applaus für das gelungene Menü, das eine Teilnehmerin knapp zusammenfasste: „Zum Reinliegen.“

Das Menü in DIN A4.

Position beziehen

Als Verein, der sich dem Erhalt der Kulturlandschaft Streuobstwiese widmet, führen wir viele Diskussionen: Welcher Weg ist der richtige? Wie stehen wir zu diesem oder jenem Thema? Welche politischen Maßnahmen halten wir für richtig? Manche dieser Diskussionen sind für uns abgeschlossen, solange keine neuen Argumente dazu kommen.

Wir haben die Wahrheit nicht für uns gepachtet und respektieren auch andere Meinungen. Bei den dargestellten Themen haben wir uns aber eine gemeinsame Meinung erarbeitet.

Die gemeinsam erarbeiteten Positionen sollen künftig an dieser Stelle ausführlich dargestellt werden und können dann auch anderen als Wegweiser oder Argumentationsgrundlage dienen. Dafür haben wir einen neuen Menüpunkt auf unserer Website unter „Netzwerk – Positionen“ eingerichtet.

Bislang umfasst diese neue Rubrik zwei Themen:

  • gelbes Band
  • B27 – Ortsumfahrung Ofterdingen

Streuobstwiese zu verkaufen

Üblicherweise veröffentlichen wir hier keine Kleinanzeigen. Heute erreicht uns aber folgende Anfrage, die wir gerne weitergeben:

„Ich möchte eine Streuobstwiese im Gebiet Langenau in Belsen verkaufen, da ich sie selbst nicht mehr bearbeiten kann. Es handelt sich um eine eingezäunte Fläche von 10 Ar.
Könnte mir das Netzwerk hier weiterhelfen? Für eventuelle Interessenten gebe ich meine Telefonnummer weiter.“

Wer also Interesse hat, kann sich bei uns melden. Wir stellen dann den Kontakt her.

« Ältere Beiträge

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑