Wir hatten nicht zuviel versprochen. „Der Apfel in aller Munde“ war wieder ein harmonischer Apfelliederabend mit Überraschungseffekten. Denn Hans-Jörg Lund kam diesmal mit Verstärkung – seiner Frau Claudia Lund. Und legte sogleich los mit einem ebenso kurzen wie profunden kulturhistorischen Abriss über den Apfel. Vom Adamsapfel über Newton, einen westfälischen Brauch, Luthers Apfelbäumchen und Big Apple bis zum angebissenen Apple-Logo. Passend zum türkischen Sprichwort „Ein geteilter Apfel schmeckt besser“ lagen mundgerecht portionierte Apfelstückchen auf den bis auf den letzten Platz besetzten Tischen im Kulturcafé Chamäleon.
Das Publikum ging auch von Anfang an mit, sang zur Melodie vom Bibabutzemann „Es steht ein großer Apfelbaum“ und intonierte notenblätterbewehrt alles mit, was Lund vorlegte. Auch gerne mal mit Taktwechsel mitten im Volkslied. Dazwischen immer wieder kurze Betrachtungen, Geschichten und Texte, mal aus eigener Erfahrung, mal von Bertolt Brecht. Claudia Lund steuerte weitere Texte bei und auch hier wanderten die Lunds munter durch die Geschichte von Literatur, Kunst und Musik von Goethe über Mozart bis zum Wiener Wetterberichtler Joe Zawinul.
Den Abschluss bildete der immer wieder gern gehörte Gogawitz, bei dem zwei Marktfrauen so in Streit gerieten, dass schließlich eine der beiden einen Pferdeapfel im Mund stecken hatte und die daraufhin (pferdeapfelbedingt undeutlich) rief: „Um där bleib brin biff Bolipfei kommd!“ Und dann gingen auch schon die entsprechenden „Pferdeäpfel“, gebacken nach dem unten aufgeführten Rezept, durch die Reihen. Lecker!
Fazit: Eine vergnüglichere Musikstunde kann man sich nicht vorstellen. Danke an Hans-Jörg Lund, Claudia Lund – und die Bürgerstiftung Mössingen für die freundliche Unterstützung!
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