Der jährliche Netzwerkausflug führte dieses Jahr ins Hohenlohische. Nach gut zweistündiger Autofahrt erreichte man das erste Ziel: Kloster Bronnbach. In unmittelbarer Nähe zur beeindruckenden ehemaligen Zisterzienserabtei liegt der im Jahr 2013 angelegte Quittenpfad. Unter fachkundiger Führung durch Harald Lurz, den Berater für Obst, Garten und Landschaft beim Landwirtschaftsamt des Main-Tauber-Kreises erfuhr man Erstaunliches und Bedenkenswertes über die Frucht, die schon seit 6.000 Jahren kultiviert wird, aber in Deutschland eher stiefmütterlich behandelt wird. Zu Unrecht, wie Harald Lurz meinte, denn gerade in Zeiten der Klimakrise kann dieses pflegeleichte und robuste Obst gut angebaut werden.
Nach einem kleinen Snack im Schatten der ehemaligen Orangerie, das vom größten Außenfresko nördlich der Alpen dominiert wird, ging es via Tauberbischofsheim und Mergentheim weiter nach Mulfingen-Hollenbach, wo uns Manfred Böhm vor seinem neben der Kirche gelegenen Streuobstladen erwartete, um uns alles über Cider zu erzählen.
Wirklich alles. Denn der 2018 gegründete Familienbetrieb der Böhms umfasst nicht nur den liebevoll eingerichteten Laden, sondern auch die nur wenige Schritte entfernte Ciderwerkstatt, in der der preisgekrönte Cider entsteht, wegen dem wir das 400-Seelen-Dorf besuchten.
Hier lässt sich alles verkosten, was die Böhms das Jahr über produzieren. Und aus berufenem Mund erfahren, nach welchen Kriterien das Obst ausgewählt und verarbeitet wird und welche hohe Qualitätsmaßstäbe hier angelegt werden. Im Ergebnis lassen sich viele verschiedene Cider kosten, die ja nach Lage, Jahrgang und Sortenauswahl auch sehr unterschiedlich schmecken. Die Netzwerk-Delegation war beeindruckt vom enormen Fachwissen Manfred Böhms und dem Enthusiasmus, mit dem die Familie Böhm sich für den Wert der Streuobstwiesen einsetzt. (Da sind wir übrigens nicht allein.)
Herzlichen Dank an die Gastgeber!
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