Schwäbisches Mostviertel zu Besuch

Hoher Besuch am 5. Dezember in Mössingen: Eine Delegation des Schwäbischen Mostviertels gab sich die Ehre. Der Vorstand des Vereins, Bürgermeister*innen der Mitgliedskommunen sowie der Landtagsabgeordnete Ralf Nentwich reisten zeit- und klimagemäß mit dem Zug an.

OB Michael Bulander informiert die Delegation des Schwäbischen Mostviertels auf dem Löwensteinplatz über das Pausa-Quartier.

Begrüßung auf dem Löwensteinplatz

Nach einer kurzen Begrüßung durch Oberbürgermeister Michael Bulander auf dem Löwensteinplatz informierten Netzwerkler Uli Eder und AiS-Chef Marcus Hölz über die vielen Projekte des Netzwerks Streuobst Mössingen – und die gute Zusammenarbeit zwischen den Partnern Netzwerk Streuobst, Arbeit in Selbsthilfe (AiS) und der Stadt Mössingen.

Die Delegation des Schwäbischen Mostviertels bei der Präsentation der Streuobst-Projekte im Vortragsraum der Pausa-Tonnenhalle

Präsentation in der Tonnenhalle

Nach vielen Fragen und weiteren Erläuterungen ging es anschließend gegenüber ins Infozentrum des Schwäbischen Streuobstparadieses und zu Kaffee und (Streuobst-)Kuchen ins Café Pausa. Die Delegation war schwer beeindruckt von den vielen Projekten und lud zum Gegenbesuch ein. MdL Ralf Nentwich, der im Landtag unter anderem Mitglied des Ausschusses für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz ist, nahm für die politische Arbeit neue Anregungen mit, die sicherlich auch Niederschlag in der Streuobstkonzeption des Landes Baden-Württemberg finden dürften.

Ausmisteln!

Am vergangenen Samstag war es wieder soweit: Ausmisteln war angesagt in den Mössinger Streuobstwiesen. Nach einer kurzen Einweisung im „Basislager“ beim OGV Mössingen

Konzentrierte Zuhörer bei der Einweisung durch Hans Wener

mitsamt einem detaillierten Plan der befallenen Gebiete

Ausmistel-Plan: Karte, auf der die befallenen Gebiete eingezeichnet sind

Planmäßiges Vorgehen

schwärmten mehrere Gruppen Ausmistelwilliger in die umliegenden Obstwiesen. Hauptarbeitsgerät war dabei die Stangensäge, der ideale Mistel-Terminator.

Drei Männer, von denen zwei mit Stangensägen ausgestattet sind, die sie in die Höhe halten.

Achtung Misteln – wir kommen!

Und dann wurde geschnitten, was das Zeug hielt.

Danach war deutlich zu sehen, wie die Bäume entlastet wurden.

Obstbaum vor dem Ausmisteln, über und über bedeckt von Misteln

Vorher.

Obstbaum nach dem Ausmisteln, keine Misteln mehr zu sehen

Nachher.

Die schönsten Misteln fanden schnell Abnehmer:innen, den Rest entsorgte unser Bufdi Fabrice Muntenjon direkt auf dem städtlichen Häckselplatz. Ein Dank an die Stadt Mössingen für die Bereitstellung von Gerät und Mann!

Traktor mit Frontlader und Hänger, vollbeladen mit Misteln

Zum Abschluss der Aktion wurden die Ausmistler belohnt mit einem Vesper aus dem Café Pausa.

Vesperbrote, belegt mit Käse, Radieschen, Paprika, Gurken

Man isst, wie man schafft.

Rote Äpfel gesucht

Da hier mehrere Hundert Menschen mitlesen, die „vom Fach“ sind, versuchen wir es heute mal mit Followerpower: Die Arbeit in Selbsthilfe gGmbH (AiS) sucht rote Äpfel zu kaufen, und zwar gänzlich rot: Nicht nur die Schale soll rot sein, sondern auch das Fruchtfleisch. Ein besonders schönes Exemplar, ein „Weirouge“ ist unten abgebildet. Es muss aber nicht unbedingt diese Sorte sein. Wer solche Äpfel oder Hinweise dazu hat, darf sich gerne bei Johannes Schnar (07473 9568847 oder j.schnar@arbeit-in-selbsthilfe.de) melden.

aufgeschnittener Apfel, bei dem nicht nur die Schale rot ist, sondern auch das Fruchtfleisch

(Bild: Markus Hagenlocher / WikipediaCC BY SA 3.0)

Aktionstag „Ausmisteln!“ am 26.11.

Drei von Misteln befallene Bäume im Steinlachtal

„Mistelschleudern“ im Steinlachtal

Die Laubholzmistel breitet sich in den letzten Jahren immer mehr aus und stellt für die ohnehin rückläufigen Streuobstbestände eine zunehmende Gefahr dar. Auf vielen ungepflegten Streuobstwiesen haben sich die Misteln schon so breit gemacht, dass auch gut gepflegte Nachbarwiesen in Mitleidenschaft gezogen und mittlerweile sogar Jungbäume angegriffen werden. Entgegen der landläufigen Meinung steht die Laubholzmistel keineswegs unter Naturschutz. Sie darf und soll von den Obstbäumen entfernt werden.

Unter dem Motto „Ausmisteln!“ rufen das Netzwerk Streuobst und der OGV Mössingen am Samstag, 26.11. zu einer gemeinsamen Mistel-Aktion auf.

Nach einer kurzen Einführung in die Mistelproblematik und einer praktischen Schnitt-Vorführung gehen die Teilnehmer in Gruppen auf Streuobststückle in den Gebieten Im Weiten Hart, Schlattwiesen und Auchtert und schneiden dort an befallenen Obstbäumen die Misteln heraus. Weil jede Gruppe von einem erfahrenen Mistelschneider angeleitet wird, kann hier jede und jeder mitmachen.
Natürlich darf auch einfach nur zugeschaut und gelernt werden, um anschließend auf dem eigenen Stückle „auszumisteln“. Denn die Aktion soll vor allem dazu anregen, selbst aktiv zu werden. Darum sind alle Stücklesbesitzer und -pächter in Mössingen samt Teilorten dazu aufgerufen, an diesem Aktionstag (oder auch später im Winter) ihr Stückle mistelfrei zu machen. Die geschnittenen Misteln dürfen auf den Häckselplätzen entsorgt werden.

Treffpunkt: 26.11.2022, 9:30 Uhr beim OGV Mössingen, Im Weiten Hart.

Die Aktion endet gegen 12:30 Uhr mit einem gemeinsamen Vesper der Mistelfighter.
Sollten Sie in den oben genannten Bereichen eine Obstwiese besitzen oder gepachtet haben und nicht wollen, dass Misteln von Ihren Obstbäumen fachkundig entfernt werden, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit dem Netzwerk Streuobst auf unter info@netzwerk-streuobst.de.

Weitere Informationen auf der Projektseite Ausmisteln!.

Lehrer:innen zu Besuch

„Was ist der Unterschied zwischen Lehrern und Gott?“
„Gott weiß alles, Lehrer wissen alles besser.“

Wenn das so wäre, hätte Streuobstguide Sabine Mall-Eder am vergangenen Freitag keine schöne Führung gehabt, denn sage und schreibe 33 Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Gammertingen waren zu Gast am Mössinger Streuobstwegle. Zwischen Secco, Trockenfrüchten und Cidre lernten die wissbegierigen und überhaupt nicht besserwisserischen Pädagogen von der Alb, was die Mössinger Streuobstwiesen so einzigartig macht. Ob Biologie (5.000 Tierarten leben in den Wiesen), Geographie (zwei Drittel der Mössinger Gemarkung stehen unter Schutz), Gemeinschaftskunde (wie kann man Streuobst schützen durch Nützen?), Chemie (wieviel CO2 speichert ein alter Apfelbaum?) – für jedes Fachgebiet war etwas dabei.

33 Lehrerinnen und Lehrer werden von Sabine Mall-Eder fotografiert.

Streuobst-Guide Mall-Eder fotografiert das Kollegium vom Gymnasium Gammertingen.