DER OGV Mössingen berichtet vom diesjährigen Schnittkurs:

„Ein toller Start ins Neue Jahr – Der Schnittkurs des OGV war wieder einmal ein Renner

Wenn im weiten Hardt alle Parkplätze belegt sind und die Kfz-Kennzeichen neben TÜ mit S, BB, RT und BL beginnen, dann ist es offensichtlich: Der OGV hat wieder zum Schnittkurs eingeladen! Und dies als Premiere gleich zwei Mal an einem Tag: vormittags zum theoretischen, nachmittags zum praktischen Teil.
Zur Theorie konnte unser 1. Vorsitzender Hans Wener knapp 50 Interessierte begrüßen.
Es kostete etwas Mühe alle Teilnehmer mit guter Sicht zur Präsentationswand zu platzieren.

Großes Publikumsinteresse schon am Vormittag bei Werners eindrucksvollem Vortrag. Unsere Präsentationswand erwies sich als praktisch. „Dank des Klimawandels“ sind inzwischen Freiluftvorträge im Januar möglich; früher benötigte man hierfür einen geheizten Vortragsraum.
Auch dies stimmt nachdenklich …

Schlussendlich aber konnte Werner Maier seinen Vortrag „Strategien zum Streuobstschnitt nach der Oeschberg-Palmer-Methode“ beginnen. Unterstützt wurde er dabei durch anschauliches Bildmaterial, dessen Präsentation Reiner Gaub steuerte.
Hauptziel des Kurses war es den Teilnehmern sinnvolle Regeln für den Schnitt beim Aufbau einer Obstbaumkrone zu vermitteln. Wie man es von Werner gewohnt ist, gelang es ihm, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Seine inzwischen fast 50-jährige Erfahrung mit Streuobstthemen half, die Interaktion mit dem Publikum faktenreich und lebendig zu gestalten.

Ab 13 Uhr freuten sich knapp 60 Teilnehmer bei herrlichem Wetter auf die praktische Umsetzung der am Vormittag gewonnenen Erkenntnisse. Hans führte das Publikum zu unserem Vorzeigebaum, ein Kaiser Wilhelm Apfel unweit von unserem Eingang zum Lehrgarten. Dort erläuterte wiederum Werner die Ziele des Kronenaufbaues und die Reaktion auf die Eingriffe im Vorjahr.
Praktisch demonstriert wurden anschließend die geringen Eingriffe an einer gepflegten Oeschbergkrone. Im Dialog mit dem Publikum wurden neue Leitastverlängerungen angelegt und Ausgleichsschnitte begründet.

Ein Vorzeigebaum als Publikumsmagnet, während Werner all sein Können demonstriert.

Parallel hierzu zeigt Ulrike einer interessierten Gruppe den korrekten Beerenschnitt

Die nächsten Demonstrationsobjekte waren seit vielen Jahren ungepflegte Streuobstbäume auf einem städtischen Grundstück. Hier hatte Hans schon Vorarbeit geleistet und einer Schweizer Wasserbirne mit dem Hochentaster wieder Bodenfreiheit verschafft.
Erster Zielpunkt war die seit sechs Jahren verwilderte Krone eines Brettachers, die nun intensiv und gekonnt von Albert Föll auf eine sinnvolle Struktur gebracht wurde. Durch das Anschneiden bzw. Einkürzen der Leitäste sorgte er für ausreichende Stabilität. Mit der Auslichtung der zu dicht stehenden Fruchtäste verbessert er die Qualität zukünftiger Früchte.
Zuletzt galt es eine viel zu dichte Krone eines Linsenhofer Sämlings in eine Oeschbergstruktur zu bringen. Als Team sorgten Albert und Werner für die Ausführung der guten Vorschläge von Kursteilnehmern.
Um 16 Uhr durften wir dann unser dankbares und aufmerksames Publikum in den Feierabend verabschieden.
Es erfreut uns, dass durch den diesjährigen Schnittkurs wieder neue Mitglieder für unseren Verein gewonnen wurden. Dass ein Neumitglied aus dem doch recht weit entfernten Würtingen zu uns gestoßen ist, lässt uns staunen.
Wieder ist uns damit auch ein kleiner Beitrag zur Senkung des Altersdurchschnitts unserer Mitglieder gelungen – ein Ziel, das wir stets im Auge behalten.“

Reichlich Arbeit blieb am Ende für unseren „BufDI“ Fabrice. Beim Beladen des
Hängers mit unserem Schnittgut kam er bei frühlingshaften Temperaturen gut ins Schwitzen.