Das Land Baden-Württemberg stellte am 25. August 2014 seine Streuobstkonzeption vor. Die 36-seitige Broschüre informiert über Vermarktung, Biodiversität und Sortenerhaltung, Forschung, Vernetzung sowie Fortbildung und stellt Modellprojekte vor, u.a. auch die „Mössinger“-Produktlinie des Netzwerks Streuobst. Neben vielen Informationen und Anregungen finden sich in der Konzeption auch Fördermöglichkeiten für Baumschnitt, Pflege, Bewirtschaftung und Vermarktung.
Streuobstkonzeption des Landes Baden-Württemberg 2014
Weitere Informationen bietet darüber hinaus die Website www.streuobst-bw.info.
Das Netzwerk Streuobst Mössingen gab auf Anfrage des „Schwäbischen Tagblatts“ folgende Stellungnahme zur Streuobstkonzeption Baden-Württemberg ab:
Die neue Streuobstkonzeption des Landes ist ein Vorstoß in die richtige Richtung. Es ist erfreulich, dass auch die Politik zwischenzeitlich den Wert der örtlichen Streuobstwiesen erkannt hat. Dass man dieses Kulturgut ohne Förderung nicht mehr weiter erhalten kann und nur mit finanziellen Zuschüssen eine gute Pflege möglich sein kann, ist eine schon lange geforderte Verbesserung. Gerade in Mössingen mit dem „Netzwerk Streuobst“ und dem „OGV Mössingen“ wird gute Vorarbeit geleistet. Allein der OGV Mössingen hat 15 ausgebildete Fachwarte für Obst- und Garten und 2 LOGL-geprüfte Baumpfleger in seinen Reihen. Mit diesen Fachleuten ist das „Modul Baumschnitt“ – fachgerecht auszuführen – gegeben. Die 15 € pro Baum zweimal in 5 Jahren sind ein guter Anfang, die örtliche Kommune kann noch 5 € dazugeben. Sicher in der derzeitigen Mindestlohndiskussion kein überragender Betrag, doch bei guter Organisation eine mögliche Verbesserung. Dass die ganze Förderung noch mit organisatorischen Auflagen verbunden ist, erschwert sicher die Umsetzung. Hier könnte PLENUM einen wichtigen Beitrag leisten. Mit dem Mössinger Projekt vom Netzwerk Streuobst über die energetische Verwertung von Schnittmaterial ist eine gute Ergänzung möglich. Ein wichtiger Punkt ist noch die Preisgestaltung der Produkte. Die bis dato angekündigten Preise für Mostobst (3,5 €/dz) sind für die Erzeuger frustrierend. Aufpreisinitiativen mit garantierten Mindestpreisen, wie vom Beirat im „Streuobstparadies“ angedacht – für gesundes, ungespritztes Streuobst – ist ein Vorstoß in die richtige Richtung. Auch sollte – außer der Verwendung als Mostobst – über andere, höherwertige Produkte nachgedacht werden.
Der Tagblatt-Artikel dazu:
Tagblatt vom 30.8.2014
Neueste Kommentare