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Eduard-Lucas-Fest in Reutlingen

Eduard Lucas gründete 1860 in Reutlingen eine Lehranstalt für Gartenbau, Obstkultur und Pomologie, war Geschäftsführer des von ihm gegründeten Deutschen Pomologen-Vereins und Mitherausgeber der Pomologischen Monatshefte. Er entfaltete auf dem Gebiet des Obstbaus eine reichhaltige schriftstellerische Tätigkeit, bildete Baumwarte aus und vertrieb weltweit Obstbaumsorten aller Art.
1984 wurde das ehemalige Gelände des Pomologischen Instituts im Rahmen der Landesgartenschau zu einem Stadtpark umgestaltet, der heute den Namen „Pomologie“ trägt. Derzeit wird überlegt, ob das Wohnhaus von Eduard Lucas, das direkt neben dem Pomologischen Institut steht, zu einem Biosphären-Infozentrum ausgebaut werden kann. Am vergangenen Samstag wurde hierzu in Reutlingen ein Förderverein gegründet. Im Vorfeld veranstaltete der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine auf dem Gelände der Pomologie das erste Eduard-Lucas-Fest. Das Netzwerk Streuobst Mössingen war mit einem Infostand vertreten.

Intensive Gespräche beim Eduard-Lucas-Fest. Im Hintergrund ist das Pomologische Institut zu sehen.

Netzwerk-Ausflug

Der jährliche Netzwerkausflug führte dieses Jahr ins Hohenlohische. Nach gut zweistündiger Autofahrt erreichte man das erste Ziel: Kloster Bronnbach. In unmittelbarer Nähe zur beeindruckenden ehemaligen Zisterzienserabtei liegt der im Jahr 2013 angelegte Quittenpfad. Unter fachkundiger Führung durch Harald Lurz, den Berater für Obst, Garten und Landschaft beim Landwirtschaftsamt des Main-Tauber-Kreises erfuhr man Erstaunliches und Bedenkenswertes über die Frucht, die schon seit 6.000 Jahren kultiviert wird, aber in Deutschland eher stiefmütterlich behandelt wird. Zu Unrecht, wie Harald Lurz meinte, denn gerade in Zeiten der Klimakrise kann dieses pflegeleichte und robuste Obst gut angebaut werden.

Harald Lurz führt durch den Quittenpfad.

Harald Lurz führt durch den Quittenpfad.

Nach einem kleinen Snack im Schatten der ehemaligen Orangerie, das vom größten Außenfresko nördlich der Alpen dominiert wird, ging es via Tauberbischofsheim und Mergentheim weiter nach Mulfingen-Hollenbach, wo uns Manfred Böhm vor seinem neben der Kirche gelegenen Streuobstladen erwartete, um uns alles über Cider zu erzählen.

Manfred Böhm empfängt die Netzwerk-Delegation vor dem Streuobstladen in Hollenbach.

Manfred Böhm empfängt die Netzwerk-Delegation vor dem Streuobstladen in Hollenbach.

Wirklich alles. Denn der 2018 gegründete Familienbetrieb der Böhms umfasst nicht nur den liebevoll eingerichteten Laden, sondern auch die nur wenige Schritte entfernte Ciderwerkstatt, in der der preisgekrönte Cider entsteht, wegen dem wir das 400-Seelen-Dorf besuchten.

Hier lässt sich alles verkosten, was die Böhms das Jahr über produzieren. Und aus berufenem Mund erfahren, nach welchen Kriterien das Obst ausgewählt und verarbeitet wird und welche hohe Qualitätsmaßstäbe hier angelegt werden. Im Ergebnis lassen sich viele verschiedene Cider kosten, die ja nach Lage, Jahrgang und Sortenauswahl auch sehr unterschiedlich schmecken. Die Netzwerk-Delegation war beeindruckt vom enormen Fachwissen Manfred Böhms und dem Enthusiasmus, mit dem die Familie Böhm sich für den Wert der Streuobstwiesen einsetzt. (Da sind wir übrigens nicht allein.)

Die ansprechend präsentierte Produktpalette der Ciderwerkstatt.

Die ansprechend präsentierte Produktpalette der Ciderwerkstatt.

Herzlichen Dank an die Gastgeber!

Der Gävle-Baum

Über ein faszinierendes Projekt aus dem schwedischen Jukkasjärvi berichtet das Polarkreisportal: Wie weit nördlich kann ein Apfelbaum existieren? Das ganze ist eher ein Kunst- als ein Pomologenprojekt, verdient aber trotzdem unsere Aufmerksamkeit.

Jetzt mitmachen!

Wolke 17 Plakat

„100 Mitmach-Regionen“ ist ein im ganzen deutschsprachigen Raum gefördertes Projekt, bei dem nachhaltige Lösungen vor Ort erarbeitet und umgesetzt werden sollen. Ganz im Sinne des Agenda-Slogans „global denken, lokal handeln“ finden sich hier Menschen zusammen, um gemeinsam an konkreten Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu arbeiten. Dabei dienen die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung als Orientierung.

Zentrales Instrument sind regionale „Mitmach-Konferenzen“, bei denen unterschiedliche Akteur:innen einer Region zusammenkommen, um neue Initiativen anzustoßen, in der gemeinsamen Arbeit an Sichtbarkeit und Wirksamkeit zu gewinnen und das Netzwerk der regional Aktiven zu stärken. Eingeladen sind alle Menschen, Organisationen und Initiativen, die sich mit den 17 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung identifizieren können, die sich vernetzen und vor Ort etwas bewegen möchten.

Nun wird auch das Steinlachtal zur Mitmach-Region, und ein Kernteam bereitet die erste Mitmach-Konferenz im Steinlachtal vor. Sie findet am 15. Juni 2024 in Nehren statt. Start der Konferenz ist um 16 Uhr im Anschluss an das „Beweg-was-Fest“ der Radkutsche Nehren und umfasst vier Blöcke:

Drei Impulsvorträge erklären das Konzept der Mitmach-Regionen und geben Einblicke in einzelne Themen der Konferenz. Danach entwickeln die Teilnehmer:innen an sechs Thementischen konkrete Ideen zu den Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung, Demokratie stärken, Frauenpower, Klimaschutz, Plastikfrei leben und Selbstversorgung. Im Abschlussplenum werden die gesammelten Ideen noch einmal vorgestellt. Um den Gruppen die Möglichkeit zu geben, sich auszutauschen, sich kennenzulernen und sich zu vernetzen, endet die erste Mitmach-Konferenz mit einem gemütlichen, gemeinsamen Ausklang bei Essen und Trinken.

Die erste Steinlachtäler Mitmach-Konferenz findet statt am Samstag, 15. Juni 2024 von 16 Uhr bis ca. 19 Uhr auf dem Gelände der Radkutsche Nehren, Holzwiesen 8, danach gemütlicher Ausklang. Der Veranstalter „Wolke 17“ ist eine Initiative von Uli Eder, Raphaela Hartmann, Sabine Mall-Eder, Katharina Musiol, Stefan Rickmeyer, Alexander Rothauge, Tanja Schmidt, Heike Sinner, Maja Tillmann und Steffie Völler. Weitere Infos unter wolke17.org, steinlachtal.mitmach-region.org und 17ziele.de.

Der „Pruno“ – Kernkraft aus dem Steinlachtal

Amaretto, ist das nicht dieser Mandellikör aus Italien? Weit gefehlt. Der typische, marzipanähnliche Geschmack von Amaretto beruht bei der industriellen Herstellung zwar auf Bittermandelöl, das aber wird überwiegend aus Aprikosenkernen gewonnen. Im Steinlachtal hingegen, wo weder Mandeln (prunus dulcis) noch Aprikosen (prunus armeniaca) wachsen, hat sich das Netzwerk Streuobst Mössingen etwas noch Naheliegenderes ausgedacht: Der hiesige Amaretto basiert auf prunus domestica – auf gut Schwäbisch: Zwetschge.

Hauptgrundlage des zum 1250-jährigen Stadtjubiläum aufgelegten Edelgetränks ist ein sortenreines Streuobstdestillat aus der Oberösterreicher Weinbirne. Mit Zwetschgenkernen und Kandiszucker angesetzt und mehrere Wochen im Keller ausgereift ist der „Pruno“ – so der kernige Name des neuen Likörs – jetzt in einer limitierten Auflage von knapp 300 Flaschen unter dem Slogan „Kernkraft aus dem Steinlachtal“ erhältlich. Eine erste Kostprobe gibt es bei der vom Netzwerk Streuobst und dem Schwäbischen Albverein geführten Wanderung am Tag der Streuobstwiese (Sonntag, 28.4.2024).

Gin ist in!

Nach dem Erfolg der OGV-Gin-Werkstatt im Herbst 2023 veranstaltet der Mössinger Obst– und Gartenbauverein auch 2024 wieder einen zweitägigen Event rund um das Thema „Gin, Streuobst und Frühling“. Das Programm umfasst fundiert und praxisnah

  • eine Einführung in das Thema Gin und Botanicals (Pflanzen)
  • Interessantes und Skurriles zur Geschichte des Gins
  • einen kritischen Blick auf rechtliche Aspekte hinsichtlich der Produktnamen und Kennzeichnung von Spirituosen allgemein
  • eine Verkostung mit Anleitung zu den gängigsten Gin-Typen und
  • die Herstellung des OGV-Gins „Edition Frühling“. Die Teilnehmer kreieren von der Auswahl der Botanicals und deren Ansatz bis hin zur großtechnischen Destillation und Abfüllung einen hochwertigen Gin.

Das Programm geht über zwei Tage im Abstand einer Woche:

– Samstag, 16.3.2024 von 10 bis 14 Uhr: Tag 1 in der Tonnenhalle der Mössinger Pausa (gegenüber Streuobstzentrum im Café Pausa)
– Samstag, 23.3.2024 von 9 bis 16 Uhr: Tag 2 in der Brennerei Kühbauch, Mössingen

Teilnahme ab 18, Teilnahmegebühr ist 130 Euro für beide Tage.

Weitere Information und Anmeldung auf der Webseite des OGV Mössingen unter ogv-moessingen.de. Da die Teilnehmerzahl auf 15 begrenzt ist, empfiehlt sich eine schnelle Anmeldung.

OGV Gin

So sah der OGV-Gin 2023 aus.

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