Was 2013 mit unserem Projekt „Energiebündel und Flowerpower“ begann, wurde am vergangenen Freitag Wirklichkeit. Der „Abfall“ aus den Streuobstwiesen, der beim Schneiden der Bäume und beim Mähen der Wiesen anfällt, ist ja eigentlich ein Rohstoff. Aber wie lässt sich das Material verwerten? Der Abschlussbericht unseres Projekt enthält viele Lösungen, einige davon sind nun umgesetzt. Im Kastanienhof in Bodelshausen, der von der Arbeit in Selbsthilfe (Ais) betrieben wird, ersetzen seit vergangener mehrere Hackschnitzelanlagen sowie eine Pyrolyseanlage die bisherige Ölheizung. Beheizt werden durch das Projekt nicht nur die Gewächshäuser der Kastanienhof-Gärtnerei, sondern auch anliegende Häuser – ein klassisches Nahwärmenetz also, das angesichts steigender Öl-, Gas- und CO2-Preisen den Kastanienhof fit für die Zukunft macht.
Noch zukunftsträchtiger ist aber der Herzstück der neuen Heizzentrale – die Pyrolyseanlage. Denn die im Pyrolyseprozess entstehende Pflanzenkohle kann auf vielfältige Art weiterverarbeitet und -veredelt werden. Die dabei entstehenden Produkte dienen z.B. als Bodenverbesserer. Sie sind außerdem eine CO2-Senke. Damit wird das gesamte Projekt CO2-negativ, das heißt, es wird mehr CO2 gespeichert als neues entsteht. Gleichzeitig werden bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue entstehen. Ein phantastisches Projekt, das Innovation, soziale Verantwortung, Klima- und Naturschutz auf ökonomisch sinnvolle Weise verbindet. Und im Zentrum steht das Streuobst.
Neueste Kommentare