Kategorie: Netzwerk Streuobst (Seite 1 von 13)

Winterzeit, Schneidezeit

Am Samstag, 27. Januar trafen sich die Netzwerkler:innen bei prächtigem Wetter mit Leitern, Sägen und Scheren auf der Vereinswiese. Gut 30 Bäume warteten auf ihren Schnitt. Knapp drei Stunden später waren alle Bäume versorgt und dann gab’s die wohlverdienten Brezeln.

Zuerst wird der Baum diskutiert …

… und dann frisiert.

Feintuning.

Ausmisteln! 2023

Nach drei Jahren kann man schon von einer kleinen Tradition sprechen – vor allem dann, wenn man vorhat, sie weiterzuführen. Und das müssen wir leider. Denn die Laubholzmistel (viscum album) ist und bleibt ein hartnäckiger Feind der Streuobstwiese.

Baum voller Misteln

Mistelschleuder

So zogen vergangenen Samstag wieder, wie schon 2021 und 2022, ein gutes Dutzend mit Stangensägen bewaffnete Aktive los, um dem immergrünen Schmarotzer den Garaus zu machen. Auch Presse und Rundunk waren da, um sich ein Bild zu machen.

Mistelaktive stehen in der Runde. Hans Wener erkläre, was zu tun ist.

Kurze Einweisung in einen langen Vormittag.

Tafel zeigt das zu entmistende Gebiet und das Werkzeug Stangensäge

Vor der Praxis kommt die Theorie.

Im Gebiet zwischen dem Lehrgarten des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Mössingen und hinter dem Freibad wurde (fast) alles von den Bäumen geholt, was dort nicht hingehörte.

Mann auf Leiter schneidet Misteln mit Stangensäge

Manchmal reicht auch die Stangensäge nicht. Dann hilft die Leiter.

Zwei Aktive schneiden Misteln mit Stangensägen von einem Baum

Mistelbekämpfung aus allen Blickwinkeln

Am Ende türmten sich am Wegesrand Häufen mit Misteln. Spaziergänger nahmen die eine oder andere mit. Zusätzlich holten sich Schulklassen der Jenaplanschule und der Dreifürstensteinschule Misteln für Weihnachtsdeko und zum Verkauf am Weihnachtsmarkt. Der Rest wird in den nächsten Tagen von der Stadtgärtnerei abgeholt. Vielen Dank dafür!

Jede Hilfe zu spät kam für drei bereits zugemistelte Bäume. Hier sollten die Besitzer aktiv werden und die auch für die umliegenden Bäume gefährlichen Mistelschleudern endgültig beseitigen.

Mit Misteln übersäter Baum am Mössinger Nordring

Hier hilft kein Ausmisteln mehr. Dieser Baum ist hinüber. Der Besitzer sollte aktiv werden.

Misteln in einem Anhänger

Kleiner Teil der Ausbeute. Hiermit lässt sich mancher Weihnachtsmarktstand bestücken.

Das Netzwerk Streuobst auf Exkursion

Am letzten Samstag war das Netzwerk Streuobst auf „Fortbildung“. Zuerst ging es zum Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee nach Bavendorf. Die Versuchsstation ist für die Obstwirtschaft die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. Bei einer sehr informativen Führung konnten die 10 Teilnehmenden viel über alte Sorten und neue Züchtungen erfahren. Als Standort der Sortenerhaltungszentale stehen auf der Anlage etwa 750 verschiedene Obstsorten, die auch genetisch erfasst sind. Sie liefern neben ihrer Aufgabe für den Sortenerhalt auch Edelreiser und Früchte für Obstsortenausstellungen.

Weitere Themen der Führung waren Klimaanpassung, Resistenzen und Pflanzeninhaltsstoffe. So bekamen wir eine neue Erklärung zu der These, dass empfindliche Menschen alte Sorten besser vertragen als neue. Mit launigen Anekdoten rund um den Apfel ging die Führung in Windeseile vorbei und wurde mit dem Besuch des Hochstammsortengartens mit ca. 300 alten Apfelsorten abgerundet. Zur Freude von Hans Wener wird auch hier der Öschbergschnitt angewandt.

Nach dem Mittagessen in einer Besenwirtschaft folgte noch eine Führung durch die Mosterei Kessler. Mit vielen Informationen und Ideen für neue Produkte und Projekte ging es am späten Nachmittag wieder nach Mössingen.

Schwäbisches Mostviertel zu Besuch

Hoher Besuch am 5. Dezember in Mössingen: Eine Delegation des Schwäbischen Mostviertels gab sich die Ehre. Der Vorstand des Vereins, Bürgermeister*innen der Mitgliedskommunen sowie der Landtagsabgeordnete Ralf Nentwich reisten zeit- und klimagemäß mit dem Zug an.

OB Michael Bulander informiert die Delegation des Schwäbischen Mostviertels auf dem Löwensteinplatz über das Pausa-Quartier.

Begrüßung auf dem Löwensteinplatz

Nach einer kurzen Begrüßung durch Oberbürgermeister Michael Bulander auf dem Löwensteinplatz informierten Netzwerkler Uli Eder und AiS-Chef Marcus Hölz über die vielen Projekte des Netzwerks Streuobst Mössingen – und die gute Zusammenarbeit zwischen den Partnern Netzwerk Streuobst, Arbeit in Selbsthilfe (AiS) und der Stadt Mössingen.

Die Delegation des Schwäbischen Mostviertels bei der Präsentation der Streuobst-Projekte im Vortragsraum der Pausa-Tonnenhalle

Präsentation in der Tonnenhalle

Nach vielen Fragen und weiteren Erläuterungen ging es anschließend gegenüber ins Infozentrum des Schwäbischen Streuobstparadieses und zu Kaffee und (Streuobst-)Kuchen ins Café Pausa. Die Delegation war schwer beeindruckt von den vielen Projekten und lud zum Gegenbesuch ein. MdL Ralf Nentwich, der im Landtag unter anderem Mitglied des Ausschusses für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz ist, nahm für die politische Arbeit neue Anregungen mit, die sicherlich auch Niederschlag in der Streuobstkonzeption des Landes Baden-Württemberg finden dürften.

Von der Maische zum Destillat – Apfelwochen-Vortrag beim OGV Mössingen

Seht gut besucht war der Vortrag am Apfeldienstag. Ralf Steinhilber von der gleichnamigen Brennerei in der Berggasse und Rainer Gaub, beide Mitglieder des OGV Mössingen, führten in die Wunderwelt des Brennens ein.

Rund 30 Personen im überdachten Außenbereich des OGV-Vereinsheims

Dicht gedrängte Zuschauerränge, aber trocken unterm Dach!

So mancher Zuhörer war überrascht, wie wichtig etwa das richtige Einmaischen ist oder welche Rolle eigentlich der deutsche Zoll spielt.

Ralf Steinhilber vor einer Leinwand, auf der die alte Holzbrennerei und die moderne gezeigt wird.

Ralf Steinhilber erklärt, wie früher gebrannt wurde – und heute.

Ebenso kundig wie kurzweilig warfen sich Steinhilber und Gaub die Bälle hin und her. Und auch das Publikum konnte mit präzisen Fragen und eigenen Erfahrungen die eine oder andere Information beisteuern. Wer nicht dabeisein konnte, kann beim OGV Mössingen einen Blick auf die Präsentation werfen.

Zum Abschluss gab es natürlich noch das eine oder andere Destillat zu verkosten, was gut zur mittlerweile etwas kühler gewordenen Witterung passte.

Der rote Mössinger 2023

Der allseits beliebte Birnensecco „Der rote Mössinger“ ist sowas von ausverkauft. Es gibt keine gotzige Flasche mehr. Aber jetzt dürfen sich die Kenner lokalen Gaumengenusses freuen: 2023 gibt es ihn wieder, den „roten Mössinger“.

Die Ernte in dieser Woche war zwar nicht besonders ergiebig, aber rund 600 Kilo Oberösterreicher Weinbirne und Schweizer Wasserbirne konnten wir auf den Streuobstwiesen rund um Mössingen zusammenkratzen.

Übrigens: Wer selbst einen Baum der Sorte „Oberösterreicher Weinbirne“ oder „Schweizer Wasserbirne“ besitzt, aber nicht ernten möchte, kann uns die Ernte gerne überlassen. So wird aus Fallobst ein Premiumprodukt. Einfach bei uns melden!

Birnenschütteln mit Verlängerung
Schütteln macht Muckis.

Birnenlesen in der Abendsonne
Lesen bildet.

Birnenmosten in der Mosterei Bodelshausen
Pressen! Pressen! Pressen!

Standpunkt

Plakat des Bauernverbands zu Arbeit der Bauern in Streuobstwiesen

Lieber Bauernverband!

Es stimmt. Ohne Landwirte wäre die Pflege der Streuobstwiesen nicht machbar. Ebensowenig ohne den Einsatz vieler privater Gütlesbesitzer. Insofern ist der Standort dieses Schildes gut gewählt. Weiter hinten mäht der Bauer, hier vorne, auf dem Netzwerkstückle wir. Wenn alle zusammen daran arbeiten, wenn die Wiese nicht nur gemäht, sondern die Bäume auch fachgerecht geschnitten werden und wenn die Gesellschaft den Wert des Streuobst kennt, ist allen geholfen.

Dein Netzwerk Streuobst

Plakat des Bauernverbands vor der Streuobstwiese  des Netzwerks Streuobst mit der Überschrift "Wir machen Kulturlandschaft"

Mähzeit

Es war wieder Mähzeit auf dem Netzwerkstückle. Hier der nagelneue Balkenmäher unseres Verleihs „Schaff’s gut“ bei seinem ersten Einsatz. Wie stark die Beanspruchung von Mensch und Maschine ist, konnte man daran ablesen, wieviele Brezeln anschließend vertilgt wurden und dass der zweite Mäher seinen Geist aufgab. Ab in die Werkstatt!

Mann beim Mähen einer Wiese mit Balkenmäher von der Seite

Mann beim Mähen einer Wiese mit Balkenmäher von vorne

Gut informiert durchs Streuobst

Den Tag der Streuobstwiese beging Mössingen mit gleich drei Führungen. Zwei davon wurden von der Presse begleitet (siehe ganz unten), die dritte dokumentieren wir hier selbst (Bilder: Elke Schelling).

Pünktlich zum Führungsstart endete der Regen und acht wetterfeste Führungswillige lernten am Mössinger Streuobstwegle manches Neue zum allgegenwärtigen Thema. Es gab auch genug Zeit für Nachfragen an die Streuobst-Guides Oliver Geiger und Uli Eder. Zwischendurch gab es als Präsent des Schwäbischen Streuobstparadieses Apfelringe und Streuobst-Gummibärchen aus der AiS-Manufaktur. Zum Abschluss überraschte Ralf Steinhilber von der gleichnamigen Brennerei die Runde mit hauseigenem Edelbrand aus Mössinger Kirschen und Gelbmöstlern.

Uli Eder am Mössinger Streuobstwegle vor der Tafel "Bäume einer Streuobstwiese" mit Zuhörer:innen

Streuobst-Guide Uli Eder erzählt beim Netzwerk-Stückle vom Korbiniansapfel

Oliver Geiger am Mössinger Streuobstwegle vor der Tafel "Alte Obstsorten"

Streuobst-Guide Oliver Geiger schwärmt vor der Tafel „Alte Obstsorten“ vom Berner Rosenapfel

Fr, 29.4., 14-16 Uhr Kinderführung (Die Gute Luise im Einkaufsnetz)
Sa, 30.4., 11-12 Uhr Führung im Streuobst-Infozentrum (Kein Laich im Teich)

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